Studienergebnis

Weiterbildung steigert die Arbeits- und Lebenszufriedenheit – Studienergebnisse im Rahmen der Masterarbeit von Reshma Danner an der AK-Wiso

Im Pflegebereich ist der Ausstieg aus dem Pflegeberuf nach wie vor ein großes Problem. Da wir als Leitungs- und Dozententeam Kontakt zu vielen Pflegefachkräften haben und auch über die methodische Kompetenz verfügen, um eine wissenschaftliche Studie durchzuführen, haben wir die ALMA-Pflegestudie konzipiert. ALMA steht für Arbeitszufriedenheit, Leistungsfähigkeit und Mitarbeiterbindung durch Arbeitsbedingungen von Mitarbeiter:innen in der Pflege.  

Das Studiendesign

Das Design der ALMA-Studie basiert auf einer Kombination validierter Fragebögen. Dies sind vor allem der Kurzfragebogen zur Erfassung der allgemeinen und facettenspezifischen Arbeitszufriedenheit (KAFA) sowie der international anerkannte Work Ability Index (WAI) des WAI-Netzwerks.  

Unsere Dozentin Reshma Danner hat für ihre Masterarbeit die folgende spezifische Fragestellung aufgegriffen und näher untersucht: „Arbeits- und Lebenszufriedenheit von Pflegekräften - Können Pflegekräfte in Zeiten von Pflegenotstand und Covid-19 Zufriedenheit empfinden?“.  Eine zentrale Fragestellung war, ob sich eine Weiterbildung positiv auf die Arbeits- und Lebenszufriedenheit von Pflegekräften auswirkt.  

Reshma Danner hat dafür 101 Teilnehmer*innen der Ak-Wiso sowie einer weiteren Akademie befragt. Als Kontrollgruppe dienten 25 Pflegekräfte, die keine Weiterbildung mit mehr als 14 Seminartagen absolviert hatten. Nach der Entwicklung und Durchführung des Pretests wurde die Studie von September 2021 bis März 2022 mittels Online-Fragebögen durchgeführt.  

 

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Studie zur Arbeits- und Lebenszufriedenheit in der Pflege

Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse der Studie von Reshma Danner zur Zufriedenheit von Pflegekräften in Zeiten des Pflegenotstands und Covid 19 zusammengefasst: 

  • Eine Weiterbildung hat eindeutig einen positiven Einfluss auf die Arbeits- und Lebenszufriedenheit von Pflegefachkräften.  
  • Entgegen der intuitiv nachvollziehbaren Einschätzung sind äußere Motivatoren wie z.B. die Bezahlung, die Beziehung zu Kollegen*innen und Vorgesetzten sowie die konkrete Arbeitstätigkeit von vergleichsweise geringerer Bedeutung. Es scheinen also vor allem innere Motivatoren eine entscheidende Rolle zu spielen, die nun im nächsten Schritt näher untersucht werden können. 
  • Eine höhere Lebenszufriedenheit geht jedoch nicht mit einem niedrigeren Krankenstand einher, Pflegekräfte mit einem niedrigen Krankenstand weisen keine signifikant höheren Werte in der Arbeits- und Lebenszufriedenheit auf.  
  • Die Aussage, dass Fachkräfte mit einer höheren Lebenszufriedenheit länger im Beruf verbleiben, kann durch die Forschungsergebnisse teilweise bestätigt werden. 
  • Die Korrelation zwischen Arbeits- und Lebenszufriedenheit ist vergleichsweise gering, allerdings geben ca. 50% der Befragten bei positiver Arbeitszufriedenheit auch eine positive Lebenszufriedenheit an. 

Wie aufgezeigt besteht noch weiterer Forschungsbedarf in Bezug auf die inneren Motivatoren. Dies wollen wir in Zukunft noch weiter angehen und freuen uns hier über Unterstützung von forschungsinteressierten Dozent:innen.    

Im Rahmen ihrer Masterarbeit verantwortlich für die Studie:

Reshma Danner

Master of Education (Universität Heidelberg)

Qualifikationen / berufl. Hintergrund:

  • Master of Education (Universität Heidelberg)
  • B.A. Gesundheit, Gesellschaft & Care, Germanistik an der Universität Heidelberg
  • Exam. Altenpflegefachkraft
  • Studienbotschafterin in Baden-Württemberg
  • Berufserfahrung in der außerklinischen Intensivpflege

Expertin für:

  • Berufs- und Arbeitspädagogik
  • Konfliktsituationen mit Schüler*innen
  • Systematisches Arbeiten

Dozentin in den Weiterbildungen:

Leitung einer Pflege- und Funktionseinheit, Gerontopsychiatrische FachkraftPraxisanleitung und Berufspädagogische Fortbildung